Babygarnelen – Einblicke in die erfolgreiche Garnelenaufzucht

Was ist zu tun, damit es winzig kleinen Garnelenbabys im Aquarium gut ergeht? Exakt dieser Frage werden wir im Folgenden nachgehen. Wir beziehen uns dabei ausschließlich auf den Nachwuchs von Garnelen, die dem spezialisierten Fortpflanzungstyp angehören. Dabei werden wir zunächst beleuchten, wie die Entwicklung einer Babygarnele verläuft, um dann darauf einzugehen, wie sich im Aquarium ein gutes Umfeld für sie schaffen lässt.

Entwicklung – vom befruchteten Ei zum adulten Tier

tragende Garnele ZuchtBesonders faszinierend ist, dass der Garnelenhalter die Vermehrung seiner Tiere in der Regel gut beobachten kann. Sein Blick sollte dabei vor allem den weiblichen Tieren gelten. Garnelen legen ihr Gelege nämlich nicht irgendwo im Pflanzendickicht ab, sondern haben es immer bei sich. Interessant ist es, die folgenden beiden Körperregionen weiblicher Garnelen zu beobachten:

  • Bauchbereich: Wer seine Garnelen, die dem spezialisierten Fortpflanzungstyp angehören, gut beobachtet, kann mit etwas Glück schon eine trächtige Garnele erkennen und sich so auf den baldigen Nachwuchs einstellen. Zu achten ist hier auf den hinteren Bauchbereich weiblicher Garnelen: Hier lassen sich die Eier oft gut erkennen.
  • Nackenbereich: Nicht zu verwechseln sind die Eier im Bauchbereich mit dem sogenannten Eifleck. Dieser bildet sich im Nackenbereich weiblicher Garnelen des spezialisierten Fortpflanzungstyps aus, noch bevor es zu einer Befruchtung gekommen ist. Er ist somit das erste Zeichen, dass die Garnele bereit ist, sich fortzupflanzen. Tragend kann die Garnele allerdings erst dann sein, wenn die Eier sich später in die Bauchregion verlagert haben.

In der Bauchregion befinden sich die Eier ungefähr drei Wochen, bis die Babygarnelen entlassen werden. Manchmal geht es auch ein wenig schneller, manchmal dauert es etwas länger. Das Besondere an einer Babygarnele des spezialisierten Fortpflanzungstyps ist, dass sie bei vielen Arten von Beginn an nahezu so aussieht wie ihre Eltern – sie ist allerdings vor allem sehr, sehr viel kleiner.

  • Tipp: Aufgrund der geringen Größe einer Babygarnele muss der Aquarianer gut das Geschehen in seinem Aquarium verfolgen, um den Nachwuchs überhaupt erblicken zu können. Hilfreich könnte hier eine Lupe sein. Mit dieser sollte vor allem der Bodengrund im Aquarium nach Jungtieren abgesucht werden – dies ist nämlich der Ort, an dem sich frisch geschlüpfte Garnelen am liebsten aufhalten. In den ersten Tagen bewegen sich die jungen Tiere dabei häufig sehr wenig.

Alleine auf die Welt kommt eine Babygarnele übrigens in aller Regel nicht: Sie hat je nach Art mitunter ungefähr bis zu vierzig Geschwister. Die Junggarnelen wachsen in der Folgezeit stetig, wobei sich auch ihre Färbung und Zeichnung in der Regel langsam intensiviert. Nach ca. 12 Wochen können die jungen Tiere dabei schon selbst geschlechtsreif sein, ihre endgültige Größe und Färbung müssen sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht erreicht haben. Ob eine Babygarnele allerdings überhaupt in einem Aquarium zu einem erwachsenen und gesunden Tier heranwachsen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Auf diese gehen wir nun in den nächsten Kapiteln ein.

Gefahrenquellen für Babygarnelen

Eine Babygarnele ist mit etwa zwei Millimetern zu Beginn wirklich sehr klein. Somit ist es logisch, dass für sie in einem Aquarium schnell vieles zu einer Gefahr werden kann. Unter anderem die folgenden Gefahrenquellen sollten daher im Idealfall in jedem Garnelenaquarium von Beginn an umschifft werden:

  • Fressfeinde: Aquarientiere, die Garnelen fressen, haben grundsätzlich in einem Garnelenbecken nichts zu suchen. Es gibt aber auch Aquarienbewohner, die ausgewachsenen Garnelen zwar nichts anhaben können, dafür aber die sehr viel kleineren Babygarnelen zum Fressen gern haben. Aus diesem Grund sollten im Idealfall gar keine anderen Tiere im Aquarium gehalten werden, wenn sich Garnelen ungehindert vermehren sollen.
  • Nicht ganz ideale Wasserwerte: Nicht auszuschließen ist, dass eine Babygarnele empfindlicher auf nicht ganz ideale Wasserwerte reagiert als ein erwachsenes Exemplar. Stimmt etwas mit den Wasserwerten nicht, ist es zwar grundsätzlich fraglich, ob es überhaupt zu einer Vermehrung kommt. Dennoch sollten auch und gerade in der Phase, in der sich Babygarnelen im Becken befinden, die Wasserwerte gut kontrolliert und ggf. angepasst werden.
  • Filter: Der Filter in einem Aquarium kann schnell zu einer Todesfalle für Garnelen werden – erst recht, wenn diese noch klein und nicht sehr kräftig sind. Hier besteht die Gefahr eines Ansaugens. Wer den Garnelennachwuchs durchbringen möchte, sollte dementsprechend die Wahl des Filters überdenken oder ggf. den vorhandenen Filter so sichern, dass ein Ansaugen verhindert wird.

Aber selbst, wenn alle Gefahrenquellen für junge Garnelen beseitigt wurden, bedeutet dies leider noch nicht, dass jede Babygarnele die Entwicklung zur geschlechtsreifen Garnele schaffen wird. Die Natur sieht auch bei diesen Tieren offenbar eine gewisse Auslese vor. Trotzdem lässt sich noch einiges dafür tun, dass die Garnelen nicht nur vor Gefahren
geschützt werden, sondern sich auch noch besonders wohl fühlen – mehr dazu im Folgenden.

Ein gutes Umfeld für Babygarnelen

Sind die echten Gefahrenquellen in einem Garnelenaquarium eliminiert, gilt es, darüber nachzudenken, wie einer Babygarnele möglichst viel Komfort geboten werden kann. Schließlich soll es der Nachwuchs nicht nur sicher, sondern auch angenehm haben. Ganz wichtig sind dabei die folgenden zwei Aspekte:

  • Bepflanzung im Aquarium: Sie erfüllt gleich zwei Funktionen – einmal als Versteckspender und einmal als Weidegrund. Feingliedrige Pflanzen schätzen junge Garnelen, aber auch ältere Exemplare besonders.
  • Nahrung für die Babygarnele: Falls eine Zufütterung der Babygarnelen sinnvoll erscheint, sollte für sie auf ein entsprechend kleinteiliges Futter Wert gelegt werden. Staubfutter zum Beispiel passt zu den kleinen Garnelen sehr viel besser als manch anderes gröberes Futter, das möglicherweise nicht aufgenommen werden kann. Manche Laubarten wiederum scheinen geeignet zu sein, um sowohl älteren als auch jüngeren Garnelen eine weitere Möglichkeit zum Abgrasen eines interessanten Untergrunds zu bieten.

Auf einen Blick

  • Bei tragenden Garnelen des spezialisierten Fortpflanzungstyps lassen sich die befruchteten Eier vor dem Schlüpfen der Jungtiere in der Regel in der Bauchregion erkennen.
  • Garnelen des spezialisierten Fortpflanzungstyps tragen wenige Wochen.
  • Eine Babygarnele ist zunächst sehr klein, aber bei den meisten Arten vollständig entwickelt. Die Geschlechtsreife wird in der Regel nach ca. 12 Wochen erreicht.
  • Gefahren, die das unbeschadete Aufwachsen von Babygarnelen vereiteln könnten, sind unter anderem ungeeignete bzw. ungesicherte Filteranlagen, ungeeignete Wasserwerte sowie Fressfeinde.
  • Um sich wohlzufühlen, benötigt der Garnelennachwuchs vor allem viele Versteckmöglichkeiten. Zufütterungen mit Staubfutter sind mitunter notwendig.
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