Quarantäne bei neu gekauften Garnelen

Die Frage, ob man neu gekaufte Garnelen zunächst in Quarantäne halten sollte, bevor man sie in das Hauptaquarium umsiedelt, ist eine Frage, die in vielen Foren heiß diskutiert wird. Einerseits führen manche Aquarianer, die sich der Haltung von Garnelen verschrieben haben, keine Quarantäne durch, wenn sie neue Tiere kaufen, und haben bisher damit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Andererseits ist das Prinzip der Quarantänehaltung in der Aquaristik nicht unbekannt und kann den Tieren mehr Sicherheit spenden. Alleine aus diesem Grund scheint es für verantwortungsvolle Aquarianer auch bei der Haltung von Garnelen sinnvoll zu sein, eine Quarantäne für neu erworbene Garnelen einzuplanen. Im Folgenden erfahren Sie, welche konkreteren Gründe für eine anfängliche Quarantänephase sprechen können und wie man diese durchführen kann.

Wovor kann eine Quarantänephase schützen?

Eine Quarantänephase für neue Garnelen einzuplanen und durchzuführen, kann einen Beitrag dazu leisten, sowohl die neuen als auch die alten Garnelen vor Gesundheitsbeeinträchtigungen zu schützen. Nicht immer muss es hierbei um konkrete Krankheiten oder einen Befall durch Parasiten gehen, grundsätzlich liegt auch der Gedanke nahe, dass Keime, die über die neuen Garnelen in das Hauptbecken gelangen, von dem alten Stamm nicht gut vertragen werden. Natürlich ist auch der umgekehrte Fall, bei dem die neuen Tiere auf die Keime in dem Hauptbecken negativ reagieren könnten, denkbar. Diese Eingewöhnungsprobleme lassen sich zwar ebenfalls relativieren (siehe unten), allerdings nicht immer vollständig vermeiden.

Festzuhalten bleibt, dass eine Quarantäne nur dann sinnvoll ist, wenn man sowohl bereit ist, die neuen Garnelen gründlich zu beobachten als auch einen gewissen Aufwand für den Betrieb eines eigenen Quarantänebeckens in Kauf zu nehmen. Wäre man zu diesen beiden Leistungen nicht bereit, könnte man die Quarantäne nicht sinnvoll durchführen und aus dieser Phase der separaten Haltung keine wichtigen Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der neuen Garnelen gewinnen.

Wie kann man eine Quarantäne für Garnelen durchführen?

Es empfiehlt sich, wenn man grundsätzlich eine Quarantäne für Garnelen durchführen möchte, ein richtiges Aquarium zu diesem Zwecke parat zu haben. Ab und an kommen bei manchen Aquarianern auch provisorische Behältnisse zum Einsatz, ein richtiges Becken hat allerdings den Vorteil, dass man die Garnelen hier in der Regel am besten beobachten kann und die Quarantänephase relativ gut vorzubereiten ist. Insbesondere für Aquarianer, die mehrere Becken unterhalten und immer mal wieder neue Garnelen anschaffen, ist die Anschaffung eines separaten Quarantänebeckens sehr sinnvoll.

Das Quarantänebecken sollte dabei selbstverständlich mit der üblichen technischen Ausrüstung ausgestattet sein, wobei natürlich der Filter eine ganz besondere Rolle einnimmt. Die Einrichtung des Beckens muss nicht aufwendig sein und sollte dem Aquarianer vor allem auch das gute Beobachten der neuen Garnelen ermöglichen, ohne allerdings durch eine zu große Kargheit das Wohlbefinden der Garnelen zu stark einzuschränken. Letzteres könnte Stress für die Garnelen bedeuten und wiederum gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen lassen.

Ist ein Quarantänebecken vorhanden, muss man die neuen Garnelen vorsichtig an ihr neues Zuhause gewöhnen. Die bedeutet in der Regel, dass man die Garnelen nicht sofort in das neue Becken geben wird, sondern sie zunächst im Transportbehältnis an das neue Wasser gewöhnt, indem man nach und nach kleine Mengen des neuen Wassers hinzugibt. Schließlich und endlich kann man die Tiere aus dem Transportbehältnis nehmen und ohne das Transportwasser in das Quarantänebecken einsetzen, um größere Verunreinigungen zu vermeiden.

Wie lange sollte eine Quarantänephase anhalten?

In der Regel wird eine Quarantänephase nur dann sinnvoll sein, wenn man ihr ausreichend Zeit zugesteht. Zu Beginn kann man die neuen Garnelen erst einmal zwei bis drei Wochen beobachten, um herauszufinden, ob sie offensichtliche Krankheiten haben, sich Parasiten zeigen oder sonstige gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Kann man all dieses relativ sicher ausschließen, sollte man mit dem Umsetzen der Garnelen in das Hauptbecken allerdings gleichwohl noch ein wenig warten. Nun gilt es, die Wassereigenschaften zwischen Quarantänebecken und Hauptbecken anzugleichen. Gut kann dieses gelingen, indem man kleinere Mengen Wasser zwischen beiden Becken austauscht. Auch die zweite Phase, die immer einer Quarantäne folgen sollte, kann wenige Wochen anhalten. Sie darf allerdings nicht eingeläutet werden, wenn sich in der Quarantäne Anzeichen für Erkrankungen und Parasitenbefall der neuen Garnelen gezeigt haben. In diesem Fall müssen die entsprechenden Probleme erst behoben und eventuell weitere Vorkehrungen geschaffen werden, um die alten Garnelen nicht zu gefährden.