Saugwurmbefall bei Garnelen vorbeugen und erkennen

Der Idealvorstellung folgend befinden sich nur solche Tiere in einem Aquarium, die der Aquarianer sorgsam ausgewählt hat und die miteinander verträglich sind. Nicht jedes Lebewesen, das sich in einem Aquarium befindet, wurde allerdings absichtlich in dieses gesetzt. Der Aquarianer kennt dieses Problem vor allem von Scheckenarten, die zu einer starken Vermehrung neigen und die zum Beispiel durch Wasserpflanzen in das Aquarium eingeschleppt werden. Aber auch echte Parasiten werden häufig in Aquarien eingeschleppt. Sie können dann mitunter deutlich größere Probleme verursachen als ein paar Schnecken. Dies ist unter anderem der Fall beim Saugwurm, der auch eine Gefahr für Garnelen darstellen kann.

Die Gefahr durch den Saugwurm

Der Saugwurm ist ein Parasit, der sich auch Garnelen als Wirt auswählen kann. Leider kann man einen einzelnen Saugwurm oder wenige Exemplare nicht unbedingt gut erkennen, wenn man zum Beispiel neue Tiere oder Pflanzen in ein Aquarium setzt. Die Parasiten sind sehr klein. Haben sie Garnelen befallen, dient ihnen die Körperflüssigkeit der Tiere als Nahrung. Außerdem werden durch den Saugwurm Eier im Körper der Garnelen abgelegt. Beides wiederum erklärt gut, warum die Parasiten eine echte Gefahr für Garnelen werden können: Die befallenen Tiere werden geschwächt und können unter schlechten Bedingungen sogar an der Belastung zugrunde gehen. Dies gilt es selbstverständlich zu verhindern. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dabei der Prophylaxe zu – also den Maßnahmen, die zu einem gewissen Anteil verhindern können, dass der Saugwurm überhaupt in das Aquarium gelangt.

Einem Befall mit Saugwürmern vorbeugen

Zwar gibt es wohl kaum eine Strategie, mit der man absolut sicher sein kann, niemals einen Saugwurm in das eigene Aquarium einzuschleppen. Die folgenden drei Tipps haben aber sehr wahrscheinlich das Potenzial, dieses Risiko zumindest zu verringern:

Seriöse Bezugsquellen: Egal, ob neue Aquarienpflanzen oder Aquarientiere in ein bestehendes Becken einziehen sollen: Der Aquarianer sollte beides nur von Quellen beziehen, denen er vertraut. Da es aber selbst in diesem Fall nicht hundertprozentig zu verhindern ist, dass einmal ein Saugwurm eingeschleppt wird, sind sinnvollerweise auch noch die beiden nächsten Tipps zu beachten.

Quarantäne für neue Aquarienbewohner: Aquarientiere, die neu in ein bestehendes Aquarium einziehen sollen, könnten den Saugwurm bereits in sich tragen. Die Ansteckung anderer Aquarientiere ist dann nahezu vorprogrammiert. Aus diesem Grunde kann es sich lohnen, ein Quarantänebecken einzurichten, in das neue Aquarientiere zunächst einziehen, bevor sie später in das Hauptaquarium umgesetzt werden. Die Tiere im Quarantänebecken müssen gut beobachtet werden, damit der Aquarianer einen Befall mit dem Saugwurm erkennt. Auf was diesbezüglich bei Garnelen zu achten ist, schildern wir weiter unten.

Vorsicht bei neuen Pflanzen: Um zu verhindern, dass der Saugwurm durch neue Aquarienpflanzen eingeschleppt wird, kann ein längeres Wässern der Pflanzen vor dem Einbringen in das Aquarium sinnvoll sein. Der Aquarianer sollte dabei beobachten, ob sich im Laufe der Zeit die kleinen Saugwürmer zeigen. Nur wenn dies nicht der Fall ist, sollte die Pflanze später in das Aquarium gesetzt werden.

Machen sich Saugwürmer an den Garnelen zu schaffen?

Garnelen sind relativ kleine Aquarientiere. An diesen einen Befall mit noch kleineren Parasiten festzustellen, erfordert eine sehr gute Beobachtungsgabe. Dies gilt erst recht, da der Saugwurm in die Garnele eindringt und sich – zumindest bei einem leichten Befall – nicht unbedingt am Äußeren des Körpers zeigen muss. Hier kommen ein paar Hinweise, die erläutern, wie sich ein Befall mit Saugwürmern bei Garnelen zeigen könnte:

Verhalten der Garnelen bei Saugwurmbefall: Zunächst könnte „nur“ ein ungewohntes Verhalten der Garnelen beobachtet werden, das veranlasst, die Tiere genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu könnte etwa zählen, dass die Tiere geschwächt wirken, Nachwuchs ausbleibt oder es vielleicht sogar schon zu unerklärlichen Ausfällen All dies können erste Indizien für einen Befall mit Saugwürmern sein – natürlich kann es zu diesen Einschränkungen aber auch aus anderen Gründen kommen.

Saugwurmbefall auf der Garnele: Sehr nahe liegt die Vermutung, dass Saugwürmer Garnelen befallen haben, wenn sich die sehr kleinen Würmer bereits außerhalb der Körper der Garnelen aufhalten. Hier scheint der Saugwurm insbesondere eine Vorliebe für den Kopfbereich der Garnelen Aquarianer sollten diesen Bereich also besonders gut beobachten und nach kleinen hellen Streifen Ausschau halten.

Vorgänge im Körper der Garnele: Konnten (noch) keine Saugwürmer auf den Körpern der Garnelen beobachtet werden, lohnt sich noch ein genauerer Blick auf die Tiere, wenn ein Verdacht auf Saugwurmbefall besteht. Die Eier des Saugwurms lassen sich nämlich häufig in den Kiemen der Garnelen Hier kommt dem Garnelenhalter der Umstand zugute, dass viele Garnelen eine gewisse Durchsichtigkeit in diesem Körperbereich aufweisen. Bei solchen Exemplaren können die Saugwurmeier oftmals von außen im Garnelenkörper erkannt werden. Mitunter sind dabei sogar Bewegungen der Würmer erkennbar. Diese muten durchaus ein wenig gruselig an, sind aber ein erstes Indiz dafür, dass es sich bei den Pünktchen oder Strichchen im Kiemenbereich nicht einfach um natürliche Musterungen oder Ähnliches handelt.

Befall mit Saugwürmern – ein Fall für den Tierarzt

Es besteht die Möglichkeit, dem Saugwurm mit Medikamenten zu Leibe zu rücken. Ziel einer solchen Behandlung ist es, die Saugwürmer zu töten, gleichzeitig aber die Wirte – wie etwa Garnelen – nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Dass dies ein wahrer Balanceakt sein kann, versteht sich von selbst. Auch darüber hinaus ist es aus mehreren Gründen sinnvoll, sich bezüglich eines Saugwurmbefalls an einen Tierarzt zu wenden. Nur er kann eindeutig klären, ob es sich bei den Parasiten tatsächlich um Saugwürmer handelt, und wirklich fachgerecht über eine Behandlung und deren Ablauf informieren. Der Aquarianer sollte sich darauf einstellen, dass die Behandlungsmethoden eine gewisse Sorgsamkeit erfordern und nicht unaufwendig sind.

Auf einen Blick

  • Der Saugwurm nutzt auch Garnelen als Wirt. Durch den Befall werden die Tiere ausgezehrt. Im schlimmsten Fall können Garnelen auch sterben.
  • Es gibt Möglichkeiten, einem Befall mit Saugwürmern vorzubeugen. Selbst bei größter Achtsamkeit kann es aber doch zu einem Einschleppen des Parasiten in das Garnelenaquarium kommen.
  • Diverse Anzeichen können als erste Indizien dafür verstanden werden, dass Garnelen mit Saugwürmern befallen sind. Verhaltensauffälligkeiten und spezifische Merkmale am und im Garnelenkörper spielen hier eine große Rolle.
  • Hinsichtlich einer Diagnose und einer Bekämpfung von Saugwürmern im Aquarium ist der Rat eines Tierarztes einzuholen.