Harlekingarnele

Deutsche Bez.:Harlekingarnele
Lateinische Bez.:Caridina woltereckae
Größe:1,5 - 1,8 cm
Temperatur:25 - 32 °C
Gesamthärte:7 - 10 °dgH
Karbonhärte:1 - 7 °dgH
pH-Wert:7,5 - 8,5
Haltung:anspruchsvoll
Zucht:mittel
Äußerst fantasiereich sind die deutschen Trivialnamen, mit denen Garnelen hierzulande bezeichnet werden. Manchmal scheint die Fantasie aber auch hier auf Grenzen zu stoßen – zum Beispiel dann, wenn es um den Namen Harlekingarnele geht. Dieser wurde nämlich gleich mehrfach vergeben, sodass hier zumindest auf begrifflicher Ebene Verwechslungsgefahr gegeben ist. Zum einen gibt es Harlekingarnelen, die ihr Zuhause in Meeren gefunden haben. Diese Garnelen werden selten in Meerwasseraquarien gehalten. Zum anderen existiert aber auch eine Süßwassergarnele mit dem Namen Harlekingarnele, die ausschließlich in einem See auf der indonesischen Insel Sulawesi vorkommt – und natürlich auch in Aquarien! Wir widmen uns im Folgenden der im Süßwasser beheimateten Harlekingarnele.

Die Harlekingarnele gehört zu den Sulawesigarnelen

Sulawesi liegt vor der Ostküste Borneos und weist eine faszinierend vielfältige Tierwelt auf. Diese zeichnet sich zum Teil auch durch endemische Tierarten aus – also durch Tierarten, die nur hier und sonst nirgendwo auf der Welt in der freien Natur leben. Auch die Harlekingarnele ist eine solche Tierart und sicherlich auch aus diesem Grund sehr interessant für Garnelen-Fans. Sulawesigarnelen genießen im Allgemeinen den Ruf, nicht für Aquarianer geeignet zu sein, die erst über wenig Erfahrung mit Garnelen verfügen. Hierfür mag es diverse Gründe geben – etwas die folgenden:

  • Haltungsbedingungen: In den exotischen Gewässern auf Sulawesi herrschen ganz eigene Bedingungen. Diese nachzuahmen, um den dort beheimateten Garnelen ein Zuhause im Aquarium in unseren Gefilden bieten zu können, kann sehr kompliziert sein.
  • Wenig Know-how: In der deutschen Szene der Garnelenhalter scheint es verhältnismäßig wenige Personen zu geben, die sich auf die Haltung von Sulawesigarnelen spezialisiert haben. Dementsprechend rar sind Erfahrungsberichte und nützliche Tipps, die Neueinsteigern Orientierung bieten könnten.
  • Mangelndes Angebot: Die anspruchsvolle Pflege, für die es auch nur wenige hilfreiche Anleitungen gibt, führt mit Sicherheit auch zu einer relativ geringen Nachfrage nach Sulawesigarnelen – Kardinalsgarnelen und Sulawesi-Inlandsgarnelen eventuell ausgenommen. Dies macht Garnelen wie die Harlekingarnele auch ein wenig geheimnisvoll. Gleichzeitig vereitelt das rare Angebot sicherlich auch, dass mehr Garnelen-Fans auf Sulawesigarnelen aufmerksam werden.

Wer schon Erfahrungen mit der Haltung von Sulawesigarnelen mitbringt, ist mit der Harlekingarnele allerdings sehr wahrscheinlich gar nicht so schlecht beraten. Sie mag vielleicht noch ein wenig anspruchsvoller sein als die ebenfalls aus Sulawesi stammende Kardinalsgarnele oder die Sulawesi-Inlandsgarnele. Sehr wahrscheinlich gibt es aber wiederum noch deutlich kompliziertere Sulawesigarnelen als die Harlekingarnele.

Die auffällige Gestalt der Harlekingarnele

Viele Sulawesigarnelen sind optisch sehr attraktiv – so auch die Harlekingarnele. Folgende Merkmale machen sie so besonders:

  • Farbenpracht: Dass bei der Harlekingarnele namenstechnisch auf eine üblicherweise farbenfrohe Bühnenfigur Bezug genommen wird, erstaunt nicht. Zwar ist eine Harlekingarnele nicht ganz so bunt wie das Kostüm eines Harlekins. Sie weist aber einen schönen Rot- und einen relativ reinen Weißton auf, was durchaus begeistern kann.
  • Musterung: Die rote und weiße Farbe der Harlekingarnele setzt sich zu einem interessanten Muster zusammen. Auf dem vorderen Körperteil sind dabei bei einer Seitenansicht unter anderem vertikale rote Streifen zu finden, während auf dem hinteren Körperteil unter anderem auch ein horizontaler schmaler roter Streifen verläuft sowie eine rote Zeichnung auf dem oberen Hinterleibbereich. Insgesamt ist die Zeichnung der Harlekingarnele sehr komplex und schwer zu beschreiben, sodass diese Garnele ein interessantes Beobachtungsobjekt ist.
  • Größe: Die Harlekingarnele wird nicht sehr groß – bei ca. 1,5 Zentimetern sollte Schluss sein mit dem Wachstum. Die geringe Größe ist bei der interessant gezeichneten Harlekingarnele aber kein Manko, sondern macht diese Garnele eher noch attraktiver. Sie passt einfach sehr gut zu der feinen, komplexen Zeichnung.

Zucht der Harlekingarnele – nicht einfach, grundsätzlich aber möglich

Auch die Harlekingarnele ist kein Einzelgänger. Sie schätzt aber primär die Gesellschaft von Artgenossen, was mehr Ruhe verspricht als die Koexistenz mit anderen Aquarienbewohnern. Bei der parallelen Haltung von Männchen und Weibchen könnte sich auch bei der Harlekingarnele theoretisch Nachwuchs in einem Aquarium einstellen. Denn auch sie gehört zu den Garnelen, bei denen für die Entwicklung der Jungtiere kein Brackwasser vonnöten ist. Trotzdem ist es sicherlich nicht so einfach, für Nachwuchs bei der im Aquarium gehaltenen Harlekingarnele zu sorgen wie bei manch anderen Garnelenarten. Schließlich finden Fortpflanzungen im Tierreich in der Regel nur unter guten Bedingungen statt – und
das perfekte Lebensumfeld für die Harlekingarnele im Aquarium entstehen zu lassen, ist eher etwas für engagierte Profis.

Auf einen Blick

  • Vorsicht Verwechslungsgefahr: Es gibt eine im Meerwasser lebende Harlekingarnele und eine Süßwassergarnele, die diesen Namen trägt.
  • Die im Süßwasser lebende Harlekingarnele stammt aus Indonesien, genauer von der Insel Sulawesi.
  • Sulawesigarnelen gelten allgemein als schwierig im Aquarium zu halten – die Harlekingarnele gehört mit ein paar anderen Arten aber eher nicht zu den anspruchsvollsten Sulawesigarnelen.
  • Die Harlekingarnele weist ein äußerst interessantes Muster auf, bei dem die Farben Rot und Weiß tonangebend sind.
  • Theoretisch sollte die Nachzucht der Harlekingarnele im Aquarium möglich sein, da diese Garnele dem spezialisierten Fortpflanzungstyp angehört. Die besten Bedingungen für eine Zucht herzustellen, kann allerdings durchaus kompliziert sein.
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