Viele Schneckenarten sind sowohl in der Natur als auch im Aquarium nützlich: Je nach Art können sie mitunter zum Beispiel einen Beitrag dazu leisten, dass der Bodengrund im Aquarium aufgelockert wird, dass Algen weniger Chancen im Becken haben und/oder dass die Wasserqualität nicht allzu stark durch Abfälle belastet wird. Hinzu kommt, dass sich Schnecken in aller Regel gut als Vergesellschaftungspartner für Garnelen eignen – dies kann man längst nicht von allen Fisch- und Krebsarten behaupten.
Schnecken können in einem Aquarium aber auch zu einer Plage werden. Von einer Schneckenplage spricht man dabei in der Regel dann, wenn die Schnecken sich sehr stark vermehren und das biologische System im Zuge einer überhöhten Populationsdichte Schaden zu nehmen droht.
Oft ist bei einer Schneckenplage insbesondere zu befürchten, dass sich die Schnecken über die Aquarienpflanzen hermachen, die eine wichtige Rolle für das biologische Gleichgewicht im Aquarium spielen. Bevor es zu allzu starken Beeinträchtigungen durch Schnecken kommt, sollte der Aquarianer handeln. Welche Maßnahmen man ergreifen kann, wenn die Schnecken sich zu stark vermehrt haben, aber auch welche präventiven Strategien es gegen eine Schneckenplage gibt, erfahren Sie im Folgenden.
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Einer Schneckenplage vorbeugen
Einer Schneckenplage in einem Garnelenaquarium beugt man am besten vor, indem man nur sparsam füttert. Garnelen selbst sind kleine Tiere, die nur wenig Nahrung benötigen, und in einem eingefahrenen Aquarium zudem viele zusätzliche Nahrungsquellen vorfinden. Das Nahrungsangebot für Schnecken kann man bei Bedarf auch dadurch einschränken, dass abgestorbene Pflanzenteile und tote Tiere unverzüglich aus dem Aquarium entfernt werden – dies sollte für alle Aquarianer, die ein stabiles Aquarium etablieren möchten, ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein.
Möchte man grundsätzlich gar keine Schnecken in seinem Aquarium haben, obwohl diese, wenn sie in annehmbaren Populationsdichten gehalten werden, durchaus positive Einflüsse haben können, hat man es schwer. Es lässt sich kaum vermeiden, dass man im Laufe der Zeit einmal eine oder mehrere Schnecken in das Aquarium einschleppt, wenn man neue Aquarienpflanzen einbringt. Um zumindest die unfreiwillige Einschleppung von Schnecken ein wenig zu vermeiden, sollte man neue Aquarienpflanzen vor dem Einsetzen in das neue Becken nach Schnecken absuchen. Auch das Wässern der Pflanzen vor dem Einsetzen – eine Selbstverständlichkeit – kann helfen, Schnecken zu finden, bevor sie in das Becken gelangen. Ob man hiermit allerdings Laich, der an einzelnen Blättern kleben könnte, eliminieren kann, ist eher fraglich. Einzelne Schnecken in einem Aquarium sollten dabei allerdings kaum ein Problem darstellen, ganz im Gegenteil können sie – wie oben bereits erwähnt – sogar sehr nützlich sein. Vermehren sie sich jedoch stark, können Sie unter Umständen von einem der folgenden Tipps Gebrauch machen.
Die Schneckenpopulation regulieren
Sind zu viele Schnecken in einem Becken vorhanden, kann man versuchen, die Population zu regulieren, indem man die Futtergabe reduziert und gleichzeitig Schnecken manuell einsammelt. Die eingesammelten Schnecken können eventuell in einem zusätzlichen Aquarium gehalten werden oder an befreundete Aquarianer abgegeben werden, die gerne Schnecken in ihrem Aquarium hätten. Das manuelle Einsammeln der Schnecken kann dabei allerdings recht mühsam sein: Gerade in gut bewachsenen Aquarien können sich die Schnecken mitunter ideal verstecken und sich somit einem Zugriff entziehen. Aus diesem Grunde verwenden Aquarianer mitunter auch Schneckenfallen, die allerdings im Falle eines Garnelenbeckens so konstruiert sein müssen, dass sie nicht auch für die Garnelen selbst zur Gefahr werden.
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Oft werden auch einfache, selbst gemachte Köder verwendet, die in das Aquarium gegeben werden, wenn das Licht gerade nicht angeschaltet ist. Nach einer gewissen Zeit scharen sich die Schnecken um den Leckerbissen und der Aquarianer hat die Chance, eine erfolgreiche Einsammelaktion zu starten, bei der gleich sehr viele Schnecken aus dem Aquarium genommen werden können. Dabei muss eine einzelne Einsammelaktion allerdings nicht in jedem Fall ausreichend sein: Der Aquarianer sollte die Schneckenpopulation weiterhin beobachten und die Aktion bei Bedarf wiederholt durchführen. In keinem Fall sollte man einen gelegten Köder dabei allerdings im Becken vergessen, ohne die Schnecken zeitnah einzusammeln. In diesem Fall hätte man den Schnecken lediglich ein schönes Buffet zur Verfügung gestellt, an dem sie sich laben können – eine gute Voraussetzung für die weitere sprunghafte Vermehrung.
Auch gibt es die Möglichkeit, Fressfeinde gegen Schnecken einzusetzen. Diese Methode kann allerdings viele Nebenwirkungen haben, die nicht allen Aquarianern gleichermaßen gefallen werden. Dazu gehört unter anderem, dass man Fressfeinden keine Anweisungen geben kann, welche Schneckenart man reduzieren möchte. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass auch die Schnecken zu einem gefundenen Fressen werden, die man eigentlich behalten wollte. Zudem müsste beim Einsatz von Fressfeinden der Schnecken genau geprüft werden, ob die hungrigen Schnecken nicht auch für die Garnelen selbst zu einer Gefahr werden können. Garnelenfreunde sollten sich dabei nicht nur Sorgen machen, dass die Garnelen gefressen werden könnten, sondern auch darüber, ob die Fressfeinde eventuell – zum Beispiel durch hektische Schwimmbewegungen – die Harmonie in dem Garnelenaquarium stören.
Andersherum sind auch die Fressfeinde von Schnecken wertvolle Geschöpfe, die eventuell in einem Garnelenbecken nicht die idealen Haltungsbedingungen vorfinden. Dies ist in vielen Fällen sogar wahrscheinlich, da Garnelen oft in relativ kleinen Becken gehalten werden und die Fressfeinde der Schnecken auch dann noch versorgt werden müssen, wenn sich keine Schnecken mehr im Becken befinden. Der Einsatz von Fressfeinden wie bestimmten Fischarten bleibt somit insgesamt betrachtet recht problematisch. Als Alternative kommt hier eventuell die Möglichkeit infrage, Schnecken mit Schnecken zu bekämpfen. Geeignet hierzu sind unter gewissen Umständen die sogenannten Raubschnecken.
Vorsicht vor Chemie
Als noch problematischer als der Einsatz von Fressfeinden bei der Schneckenbekämpfung kann der Einsatz von Chemie betrachtet werden. Ein Aquarium ist ein sensibles biologisches System, in das man nur im äußersten Notfall mithilfe von chemischen Zusatzstoffen eingreifen sollte. Schneckenbekämpfungsmittel werden dabei häufig ebenfalls als problematisch angesehen: Auch sie machen in der Regel keinen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Schnecken. Zudem können Sie auch anderen Lebewesen, die das Aquarium bevölkern, schaden. Garnelen sind beispielsweise sehr empfindlich gegenüber Kupfer, einem Stoff, der auch Verwendung bei Schneckenbekämpfungsmitteln finden kann.
Viele Aquarianer stehen dem Einsatz von Chemie in ihrem Becken skeptisch gegenüber. Auch wenn die Schneckenbekämpfung mithilfe eines Stoffes geschehen könnte, der den anderen Aquarienbewohnern nicht schaden würde, bleibt in diesem Kontext auch die Frage bestehen, was mit den toten Schnecken nach dem Einsatz eines Bekämpfungsmittels geschehen soll. Verbleiben sie einfach im Becken, können sie die Wasserqualität sehr stark beeinträchtigen. Der Aquarianer wird aber wohl auch kaum die Möglichkeit haben, jede tote Schnecke in seinem Becken zu finden und zu entfernen. Es ergäbe sich ein Teufelskreis, bei dem der Aquarianer die Wahl zwischen einer Schneckenplage oder sehr gefährdeten Wasserwerten hätte. Zum Glück gibt es aber die oben beschriebenen Möglichkeiten, Schnecken manuell aus dem Aquarium zu entfernen. In der Regel sollte mit diesen Methoden und ein wenig Geduld eine Reduzierung der Schneckenpopulation möglich sein.