Auch in einem Garnelenaquarium sind Wasserwechsel wichtig. Jedes Aquarium, mag es auch noch so naturgetreu eingerichtet sein, weist einen entscheidenden Unterschied zu natürlichen Gewässern und somit eine bedeutende Schwachstelle auf: Auf natürlichem Wege kann in einem Aquarium kein Wasseraustausch stattfinden, sodass der Aquarianer tätig werden muss. Nur so kann erreicht werden, dass die Wasserwerte auf Dauer stabil bleiben. Verunreinigungen des Beckenwassers entstehen unter anderem durch die Exkremente der Garnelen, durch abgestorbene Pflanzenteile und durch Futterreste. Mit einem Wasserwechsel kann man die Konzentration schädlicher Stoffe verringern und somit Bedingungen schaffen, in denen sich Tiere und Pflanzen wohlfühlen. Hinzu kommt, dass frisches Wasser wichtige Mineralien in das Becken bringt. Eine Filterung alleine kann nicht dieselben wichtigen Dienste erweisen wie ein Wasserwechsel. Obwohl die Relevanz von Wasserwechseln für ein stabiles Aquarium unbestritten ist, gibt es unterschiedliche Ansichten dazu, wie oft und wie umfangreich Wasserwechsel in einem Aquarium durchgeführt werden sollten. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Folgenden.
Wasserwechsel – wie oft?
Die Antwort auf die Frage, wie oft ein Wasserwechsel in einem Garnelenaquarium durchgeführt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtige Rollen spielen hierbei unter anderem die Bepflanzung des Aquariums, die verwendete Filtertechnik, die Ausgangswasserwerte, der Besatz sowie die Größe des Beckens. Werden in Abhängigkeit von der Größe eines Beckens beispielsweise viele Garnelen in einem Aquarium gehalten, kann dieses ein Grund sein, Teile des Wassers öfters zu wechseln. Der Aquarianer muss in einer gewissen Weise selbst ein Gespür dafür entwickeln, wie oft ein Wasserwechsel bei seinem Aquarium angeraten ist. Oft wird ein Wasserwechsel pro Woche, alle 14 oder aber 21 Tage empfohlen. Diese Empfehlungen sollten auf die individuellen Gegebenheiten im Aquarium abgestimmt werden. Finden Wasserwechsel nur relativ selten statt, muss in der Regel bei einem einzigen Wasserwechsel mehr Wasser entnommen werden als bei einem zum Beispiel wöchentlich stattfindenden Wasserwechsel.
Wie viel Wasser wird gewechselt?
Oben haben wir es bereits angedeutet: Die Antwort auf die Frage danach, wie viel Wasser bei einem Wasserwechsel getauscht werden sollte, richtet sich unter anderem danach, wie oft ein Wasserwechsel durchgeführt wird. Wechselt man zum Beispiel jede Woche einen Teil des Aquariumwassers, wird eine Menge von 20 bis 30 Prozent wahrscheinlich ausreichend sein, wobei auch dieses wieder von den individuellen Wasserwerten abhängig ist. Wechselt man seltener das Wasser, können auch größere Mengen entnommen und ersetzt werden. Hingewiesen sei an dieser Stelle darauf, dass es viele unterschiedliche Empfehlungen zum Thema Wasserwechsel gibt. Aquarianer sollten somit versuchen, die beste Lösung in Abhängigkeit von ihrem Becken zu finden.
Ablauf des Wasserwechsels
Wasserwechsel sind insbesondere bei kleineren Becken relativ einfach durchzuführen. In der Regel wird mit einem Schlauch gearbeitet: Ein Ende wird behutsam in das Aquarium eingeführt, am anderen Ende des Schlauches zieht man mit dem Mund kurz das Wasser an. Das Wasser aus dem Aquarium kann dann in einen bereitgestellten Eimer laufen. Damit dieses Verfahren reibungslos funktioniert, muss der Eimer tiefer stehen als das Aquarium: Dann läuft das Wasser nach einmaligem guten Ansaugen von alleine. Beim Absaugen des Wassers sollte man dennoch anwesend bleiben: Man kann durch die Führung des Schlauches dann gleich größere Verunreinigungen vom Beckengrund einsaugen und gleichzeitig überwachen, dass keine Tiere durch den Vorgang verletzt oder eingesaugt werden. Insbesondere, wenn sich Garnelennachwuchs im Becken befindet, sollte man Vorsicht walten lassen: Die kleinen Garnelen können mitunter durch den Schlauch angesaugt werden und landen dann in dem Eimer, der das Abwasser enthält. Ist ausreichend Wasser entnommen worden, hebt man das Schlauchende, das sich im Aquarium befand, an und lässt das restliche, im Schlauch verbliebene Wasser in den Eimer laufen. Im Großen und Ganzen ist diese Art der Wasserentnahme sehr schonend, unaufwendig und ohne größeres Verschütten von Wasser durchführbar. Schlauch und Eimer können auch eingesetzt werden, wenn das neue Wasser in das Aquarium eingebracht werden soll.
Wassertemperatur im Auge behalten
Das frische Wasser, welches im Rahmen eines Wasserwechsels in das Becken gegeben wird, sollte niemals aus der Warmwasserleitung stammen. Hier besteht die Gefahr von Belastungen durch Kupfer. Auch wenn sich generell Kupferleitungen im Haus befinden, ist zur Vorsicht beim Wasserwechsel geraten. Kupfer ist schon in geringen Dosen für Garnelen tödlich. Bereits vor der Anschaffung eines Garnelenaquariums sollte somit geklärt sein, ob das jeweilige Leitungswasser kupferbelastet ist.
Das kalte Wasser, das man der Wasserleitung entnommen hat, sollte nicht unbedingt sofort in das Becken gegeben werden. Sinnvoll kann es sein, das Wasser erst ein wenig stehen zu lassen, damit es sich etwas erwärmt. Sollten sich empfindliche Aquarienbewohner im Becken befinden, ist es zudem angeraten, beim Nachfüllen im Aquarium einen zusätzlichen Heizer anzubringen, der einen Beitrag dazu leistet, dass trotz Wasserwechsel schnell wieder die optimale Wassertemperatur erreicht werden kann. Bei kleinen Wasserwechseln wird dieses allerdings nur selten notwendig sein.
Die Rolle von Wasseraufbereitern
Auch Wasseraufbereiter können im Rahmen eines Wasserwechsels genutzt werden. Sie sollen schädliche Stoffe binden und somit die Wasserqualität noch zusätzlich erhöhen. Ob ihr Einsatz allerdings wirklich notwendig ist, ist umstritten. Ausschlaggebend ist wohl auch hier der individuelle Zustand des jeweiligen Aquariums sowie die Qualität des Leitungswassers. In jedem Fall sollten Wasseraufbereiter, wenn sie zum Einsatz kommen, nur nach Anleitung verwendet werden. Zudem ist darauf zu achten, dass sie keine Stoffe enthalten, die Garnelen oder anderen Aquarienbewohnern gefährlich werden können.