Hüpferlinge

Beim Blick in ein Garnelenaquarium möchte jeder Aquarianer für seine Bemühungen belohnt werden und fröhlich umherziehende Garnelen und gesunde Pflanzen erblicken. Es ist aber durchaus möglich, dass der Anblick dieser Idylle plötzlich gestört wird – und zwar durch das Auftreten von Kleinstlebewesen im Garnelenaquarium. Schnell stellen sich dann die Fragen, um welche Tiere es sich handelt, wie diese in das Aquarium gelangten und ob man zum Wohle der Garnelen etwas gegen die ungebetenen Mitbewohner unternehmen muss. Eine Tierart, die mehr oder weniger plötzlich im Garnelenaquarium auftauchen kann, ist der Hüpferling.

Hüpferlinge erkennen und von anderen Kleinstlebewesen unterscheiden

Grundsätzlich ist es möglich, dass ganz unterschiedliche Tiere ungewollt in ein Garnelenaquarium einziehen und sich hier prächtig vermehren. Dementsprechend wichtig ist es, in einem ersten Schritt die Tierart treffsicher zu bestimmen, die für Verwirrung sorgt. Hüpferlinge gehören zu den Ruderfußkrebsen und werden im Aquarium selten größer als einen Millimeter. Dies alleine lässt aber natürlich noch keine zuverlässige Bestimmung der ungebetenen Aquarienbewohner zu. Weitere typische Merkmale der Hüpferlinge sind unter anderem ihre …

Fortbewegungsart: Der Name „Hüpferling“ ist äußerst treffend gewählt. Tatsächlich bewegen sich diese kleinen Wassertiere abrupt unter Wasser fort, was an ein Hüpfen erinnern kann. Diese Fortbewegungsart ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass dem Aquarianer die kleinen Tiere überhaupt auffallen. Ein anderer Grund könnte darin bestehen, dass Hüpferlinge es sich mitunter auch direkt an den Aquarienscheiben gemütlich machen und somit mehr ins Auge fallen als in den Tiefen des Aquariums.

Körperformen: Hüpferlinge sind zwar klein, beim genauen Betrachten weisen sie aber dennoch eine interessante Körperform auf. Die Grundform ist dabei im vorderen Körperteil eher eiförmig, um dann im hinteren Körperteil mehr oder weniger spitz auszulaufen. Das lang gezogene Ende dieser „Spitze“ spreizt sich zudem in feine „Fäden“ auf. Am vorderen Körperteil befinden sich ein einzelnes Auge sowie Antennen. Letztere sind bei Weibchen mitunter eher nach außen gebogen, bei Männchen eher nach innen, was ein wenig an übertriebene Teufelshörner erinnern kann.

Färbungen: Da Hüpferlinge sehr klein sind, kann es schwierig sein, die oben beschriebene Körperform ohne Hilfsmittel zu erkennen. Aquarianer, deren Becken von Hüpferlingen besiedelt sind, berichten mitunter zunächst von hellen oder gar weißen „Pünktchen“ im Aquarium. Diese helle Färbung ist aber kein absolutes Muss – auch Schläge ins Grünlich erscheinen beispielsweise durchaus möglich zu sein.

Kommt alles zusammen – vor allem die beschriebene Fortbewegungsart und die Körperform – ist es recht wahrscheinlich, dass es sich bei den beobachteten Tierchen im Garnelenaquarium um Hüpferlinge handelt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, muss sich aber zu Abgrenzungszwecken natürlich auch noch mit den anderen vielen kleinen Lebewesen beschäftigen, die in einem Garnelenaquarium ungewollt vorkommen können.

Wie gelangen Hüpferlinge in das Garnelenaquarium?

Wie kann es sein, dass Tiere in ein Garnelenaquarium gelangen, ohne dass man sich für diese bewusst entschieden hat? Hier geht natürlich kein mysteriöser kleiner Schöpfungsvorgang vor sich, sondern dem Aquarianer wird vor Augen geführt, dass das von ihm geschaffene biologische System immer nur bedingt beherrschbar ist. Hüpferlinge und erst recht ihr Nachwuchs sind so klein, dass die Tiere rein theoretisch mit nahezu allen Dingen, die in das Garnelenaquarium gegeben werden, in Selbiges einziehen könnten. Dementsprechend schwer ist es auch, die Besiedlung mit Hüpferlingen zu vermeiden. Das Wässern und Spülen von Einrichtungsgegenständen und Pflanzen sollte zwar – nicht primär wegen Hüpferlingen, aber wegen Parasiten, Giftstoffen und Co. – eine Selbstverständlichkeit sein. Es ist aber sehr fraglich, ob hierbei auch der Hüpferling an einem Einzug ins Garnelenaquarium gehindert werden kann.

Hüpferlinge im Garnelenaquarium – ein echtes Problem oder harmlos?

Hüpferlinge im Garnelenaquarium werden im Allgemeinen nicht als ein Problem betrachtet. Vielmehr dürfte ihr Auftauchen sogar sehr üblich und in einem gewissen Maße auch ein Indiz für eine positive Wasserqualität sein. Trotzdem kann es verständlicherweise für Verwirrung sorgen, wenn diese Tiere plötzlich auftauchen. Für das plötzliche Entdecken von Hüpferlingen in einem Garnelenaquarium gibt es mindestens drei Erklärungsansätze:

  1. Unzureichende Beobachtung: Der Aquarianer war zuvor nicht sehr aufmerksam bei seinen Beobachtungen und hat die kleinen Mitbewohner bislang einfach übersehen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, – nicht unbedingt wegen der Hüpferlinge, aber wegen möglicher Parasiten – das Garnelenaquarium regelmäßig auch mit einer Lupe abzusuchen.
  2. Tatsächliche plötzliche Populationszunahme: Die Populationsdichte der Hüpferlinge hat im jeweiligen Garnelenaquarium in jüngster Vergangenheit so zugenommen, dass das Entdecken dieser Tiere nun kaum noch unterbleiben kann. Für diese Bevölkerungsexplosion kann es einen vermeidbaren Grund geben – siehe weiter unten.
  3. Änderungen des Besatzes in einem Gesellschaftsbecken: Zuvor wurden im Garnelenaquarium auch andere Tiere gehalten, die als Fressfeinde der Hüpferlinge gelten. Werden diese Tiere entnommen, könnte die Anzahl der Hüpferlinge naturgemäß relativ plötzlich steigen.

Ganz egal, ob Hüpferlinge in kleiner oder größerer Anzahl im Garnelenaquarium vorkommen. Erst einmal kann der Garnelenhalter in beiden Fällen getrost die Ruhe bewahren. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die kleinen Tiere Garnelen etwas anhaben können. Selbst die Junggarnelen – anders als vielleicht Fischlarven – sollten nicht in Mitleidenschaft durch die Hüpferlinge gezogen werden.

Dennoch kann es in manchen Situationen sinnvoll sein zu handeln – etwa, wenn wirklich unzählig viele Hüpferlinge sich im Garnelenaquarium breitmachen. Dies kann nämlich ein Anzeichen dafür sein, dass das biologische System im Aquarium durcheinandergeraten ist. In aller Regel genügen dabei allerdings schon ganz einfache Mittel, um die Ursache für das explosionsartige Vermehren von Hüpferlingen zu beseitigen – etwa die Reduzierung der Futtergabe. Ergänzt werden kann dies bei Bedarf durch das Absaugen von Hüpferlingen bei Wasserwechseln, das häufigere Durchführen von Wasserwechseln sowie bei Bedarf durch eine zeitweise Umsiedlung der Garnelen, um im Garnelenbecken vorübergehend Fressfeinde der Hüpferlinge einzusetzen.

Auf einen Blick

  • Viele kleine Lebewesen können sich in einem Garnelenaquarium ohne Zutun des Aquarianers tummeln. Der Hüpferling ist eines dieser Lebewesen.
  • Erkennbar sind Hüpferlinge vor allem an ihrer geringen Größe, an der typisch hüpfenden Fortbewegung unter Wasser sowie an ihren Körperformen. Letztere variieren in Details in Hinblick auf das Geschlecht der Tiere.
  • Hüpferlinge werden häufig versehentlich in ein Garnelenaquarium eingeschleppt. Dies lässt sich wahrscheinlich kaum verhindern.
  • Grundsätzlich ist ihr Vorkommen und ihr Überleben im Garnelenaquarium erst einmal ein Zeichen für eine positive Wasserqualität. Lediglich eine unnatürlich hohe Populationsdichte kann auch auf das Gegenteil hindeuten.
  • Hüpferlinge stellen für Garnelen – nach unserem Wissen – keine Gefahr dar. Mit relativ einfachen Mitteln können zu hohe Hüpferlingpopulationen bei Bedarf reduziert werden.
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