Leitfaden – Ein Nanoaquarium für Garnelen einrichten

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Als Nanoaquarium bezeichnet man ein Aquarium mit unter 50 Litern Fassungsvermögen. Teilweise findet man solche Aquarien mit nur 10 oder 12 Liter Inhalt, die als Dekoration auf dem Schreibtisch oder im Regal Platz finden. Im Vergleich zu normalen Aquarien mit 120 oder 200 Liter Inhalt gibt es einige Aspekte, die sich in der Pflege und in der Einrichtung unterscheiden. Dieser Leitfaden beschäftigt sich daher mit der Einrichtung eines Nanoaquariums mit 15 Litern Inhalt.Nanoaquarium

Besatz für das Nanoaquarium

NanoaquariumNoch bevor man mit der Einrichtung des Aquariums beginnt, sollte man sich überlegen mit welchen Bewohnern das Nanoaquarium besetzt werden soll und welche Ansprüche diese an ihren zukünftigen Lebensraum stellen.

Zierfische: Auch wenn in einigen Fachgeschäften Zierfische für Nanoaquarien angeboten werden, wir sind der Meinung das die Haltung von Zierfischen im Nanoaquarium nicht artgerecht ist. Selbst Fische, die eine Körpergröße von nur etwas mehr als einem Zentimeter erreichen brauchen mindestens 50 Liter Wasser um sich wohl zu fühlen.

Zwergkrebse: Auch Zwergkrebse, wie die beliebten orangen CPO, benötigen ein größeres Wasservolumen, genauer gesagt eine größere Bodenfläche, wie sie ein solches Nanoaquarium aufweist.

Zwerggarnelen: Nachdem sowohl Fische als auch Zwergkrebse ungeeignet sind für so kleine Becken muss man sich nicht sorgen, dass man auf Tiere im Nanoaquarium gänzlich verzichten muss. Zwerggarnelen eigenen sich sehr gut für die Haltung in solchen Aquarien. Hier gibt es kleinere Arten wie die Zebragarnelen, die Blue Pearl Garnelen oder die grünen Garnelen, die sich im Nanoaquarium sehr wohl fühlen. Bei all diesen Garnelenarten sollte man jedoch darauf achten das die Garnelen in Gruppen leben und mindestens 8-10 Tiere als Erstbesatz erworben werden sollen.

Der Bodengrund für das Nanoaquarium

Als natürlichen Untergrund für die Garnelen und als Wurzelfläche für die Aquarienpflanzen sollte eine Schicht aus mehreren Zentimetern Bodengrund in das Aquarium eingebracht werden.

Aquarienkies: Auch wenn gröberes Aquarienkies häufig auch für Garnelenaquarien angeboten wird und es zudem für den Pflanzenwuchs ideal scheint, hat es mehrere Nachteile. Ein Teil des auf den Grund sinkenden Garnelenfutters fällt zwischen die Steinchen und ist dadurch für die Garnelen unerreichbar und beginnt dann dort zu verrotten, was die Wasserqualität verschlechtert. Zudem wirkt grober Kies in sehr kleinen Aquarien etwas deplatziert.

Aquariensand: Aquariensand eignet sich hingegen sehr gut für das Garnelenaquarien. Beim Kauf sollte man darauf achten das dieser unbehandelt ist und keine Stoffe an das Wasser abgibt, wie es teilweise bei gefärbtem Sand der Fall ist. Beim Kauf von speziellem Garnelensand ist man auf der sicheren Seite.

Filterung im Nanoaquarium

Da bei Nanoaquarien der Inhalt des Aquariums recht klein ist muss auch bei der Auswahl des Aquarienfilters darauf geachtet werden das dieser möglichst wenig Platz in Anspruch nimmt. Da ein Außenfilter meist nur für größere Aquarien eingesetzt wird bleibt die Auswahl zwischen einem Innenfilter und einem luftheberbasiertem Schwammfilter.

Innenfilter: Inzwischen sind im Handel speziell für Nanoaquarien ausgelegte Innenfilter erhältlich. Diese zeichnen sich durch eine äußerst kompakte Bauweise und eine niedrige Wasserdurchflussmenge aus. Solche Filter eignen sich sehr gut für Nanoaquarien, falls ausschließlich erwachsene Zwerggarnelen gehalten werden sollen. Für den Garnelennachwuchs sind solche Innenfilter tödlich da diese durch die Ansaugschlitze ins Innere des Filters gelangen und von dem Flügelrad zerschnitten werden. Daher sollte man, falls man Garnelennachwuchs anstrebt, einen Schwammfilter mit Luftheber verwenden.

Schwammfilter mit Luftheber: Ein Luftheber wird an eine Luftpumpe (sog. Membranpumpe) angeschlossen und sorgt durch die aufsteigenden Luftblasen dafür, das er vom Wasser durchströmt wird. Steckt man ein Stück Filterschwamm auf die Ansaugöffnung hat man einen vorzüglichen und auch für Garnelennachwuchs absolut ungefährlichen Schwammfilter. Dieser Filter kann mit beispielsweise mit Javamoos bepflanzt werden uns so in das Aquariendesign eingebunden werden.

Dekoration und Verstecke für die Garnelen

Zwerggarnelen lieben es sich zu verstecken. Speziell während der Häutung oder der Schwangerschaft ziehen sich die Garnelen in Verstecke zurück. Daher sollte man den Tieren auch in kleinen Aquarien Verstecke anbieten.

Tonröhren: Tonröhren wie von Aquakeramik speziell für Garnelen, eignen sich hervorragend als Rückzugsort. Durch die raue Oberfläche des Naturmaterials Ton kann sich darauf ein Film aus Bakterien und Algen ansetzen, die den Garnelen eine ideale Nahrungsquelle bieten. Die rotbraune Färbung des Tons fügt sich auch optisch sehr gut, im Kontrast zu den grünen Aquarienpflanzen, in das harmonische Gesamtbild ein.

Wabensteine: Auch Wabensteine aus Ton, wie sie beim Hausbau verwendet werden, eigenen sich hervorragend als Garnelenversteck. Auch wenn ein Ziegelsein im Aquarium auf den ersten Blick etwas ungewohnt wirkt kann auch dieser, wenn er passend platziert oder teilweise eingegraben wird, ansprechend wirken.

Wurzeln: Auch Aquarienwurzeln bieten den Garnelen viele Verstecke und zugleich eine ideale Weidefläche, auf der sie nach einiger Zeit Nahrung finden.

Lochgestein: Auch Lochgestein kann als Garnelenversteck verwendet werden. Allerdings muss man darauf achten aus welchem Material das Lochgestein besteht. Teilweise findet man Lochgestein aus Kalkstein, der durch die Abgabe von Kalk an das Aquarienwasser dieses aufhärtet. Einige Garnelenarten benötigen eher weiches Wasser, in diesen Fällen muss man auf Kaltstein verzichten.Nanoaquarium Pflanzen

Pflanzen im Nanoaquarium

Pflanzen gehören in jedes Aquarium. Zum einen verbessern sie die Wasserqualität, zum anderen bilden sie Versteck und Nahrungsgrundlage für den Garnelennachwuchs. Aufgrund der kleinen Fläche im Nanoaquarium muss man sich für eine oder zwei Pflanzenarten entscheiden. Idealerweise wählt man je eine Pflanze aus den folgenden Gruppen aus.

Schwimmpflanzen: Schwimmpflanzen wie Froschbiss oder Muschelblumen ziehen durch ihre treibenden Wurzeln große Mengen an Phosphat und Nitrat aus dem Aquarienwasser und verbessern so die Wasserqualität.

Moose: Moosarten wie Javamoos oder Mooskugeln werden von den Garnelen sehr gerne angenommen. Sie bilden Nahrungsquelle und Versteck in einem. Die welchen Strukturen der Moose schaffen ein harmonisches Gesamtbild des Nanoaquariums.

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